Erzgebirgisch

Erzgebirgisch

Gesprochen in

Deutschland (Sachsen, Niedersachsen), bis 1946 auch Tschechoslowakei (Nordwestböhmen)
Sprecher ca. 500.000
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in keinem Land

Erzgebirgisch (erzgebirgisch: Arzgebirgsch[1]) ist ein deutscher Dialekt, der heute noch im oberen westlichen Teil des Erzgebirges, aber auch in einem sehr kleinen Teil des Oberharzes in Niedersachsen gesprochen wird (Oberharzisch). Er ist bisher nur wenig sprachwissenschaftlich erforscht. Der von den Sprechern als eigenständig wahrgenommene Dialekt wird in der Dialektologie dem Ostmitteldeutschen zugeordnet.[2] Da eine der Grenzen der Verschiebung von anlautendem germ. p jedoch zwischen dem Erzgebirgischen und dem Meißenischen verläuft (etwa erzgebirgisch Pfund gegenüber meißenisch Fund ‚Pfund‘), wird ersteres vereinzelt auch dem oberdeutschen Ostfränkischen zugerechnet.[3]

Aufgrund der immer stärkeren Vermischung mit dem Obersächsischen, der Abwanderung großer Bevölkerungsteile und der damit verbundenen Abkehr dieser vom Erzgebirgischen, insbesondere seit 1989, verringert sich die Sprecheranzahl zusehends.

  1. Hendrik Heidler's 400 Seiten Echtes Erzgebirgisch: Wuu de Hasen Hoosn haaßn un de Hosen Huusn do sei mir drhamm. Das Original Wörterbuch. 5. Auflage, BoD, Norderstedt 2020, S. 28f. ISBN 978-3-7347-6356-4
  2. Statt vieler: Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch u. a.: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektogie. Berlin/New York 1983 (HSK 1), S. 807–900, mit Karten 47.4 und 47.5.
  3. Gerade in sudetendeutscher Literatur ist der Topos des Ostfränkischen zu finden, bspw. in der Geschichte der Sudetenländer

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